Klaut die Bahn beim Handwerk?

Klaut die Bahn beim Handwerk?

Thorsten Moortz
27. Juni 2018

Mit einer simplen Ankündigung, die total großartig daher kommt, in Wirklichkeit aber nicht mal wirklich spannend ist, hat die Bahn einen werblich tollen Zug gemacht (ein Wortspiel, für diejenigen, denen das erst jetzt auffällt). 


Auslöser für diesen Blogbeitrag ist eine Kurznachricht, in der ich auf einen Artikel auf Spiegel Online aufmerksam gemacht wurde. Dort geht es um die Ankündigung, die Bahn würde künftig auf das ANSCHREIBEN bei einer Bewerbung verzichten.  Dazu der Kommentar: "Jetzt machen die das bei der Bahn auch schon so, wie Du das uns empfohlen hast." 

NEIN! Wir sind im Handwerk schon längst weiter!

In meinen Blogartikeln (der erste Artikel ist zwei Jahre alt) und in meinen Beratungen werbe ich dafür, dass wir die Bewerbungsbarrieren für neue Talente abbauen. 

Wir wollen Handwerker und keine Wortakrobaten einstellen.

Immer mehr Handwerksbetriebe haben erkannt, dass sie den Menschen kennen lernen wollen. Die Qualifikationen, die man für einen Handwerksberuf braucht, kann man ohnehin kaum aus einem deutschen Zeugnis ersehen.

Erfolgreiche Handwerksunternehmen laden Interessenten zu einem PERSÖNLICHEN KENNENLERNEN ein. Wenn dann die Chemie stimmt, kann man immer noch nach Zeugnissen fragen. 

Das was die Bahn da macht, ist ein Etikettenschwindel. 

Ziel ist es nicht, den Bewerbungsprozess für den Bewerber zu vereinfachen. Meiner Meinung nach reduzieren sie den Aufwand für sich selbst. Dazu aber mehr in meinem Podcast. 

Was Fakt ist: Die kostenlose Werbung für die Bahn als Arbeitgeber scheint zu funktionieren. Wieder einmal stürzt sich die schreibende Kaste auf das Thema und verleiht dem Giganten noch mehr Aufmerksamkeit. 

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Quelle: Google-Suche

Schlauer Schachzug. Keine Frage. Aber was dahinter steckt ist mehr als langweilig. 

Ich würde mir wünschen, dass wir im Handwerk mit unseren Aktionen auch mal so viel Aufmerksamkeit bekommen. 





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